Junge Symphoniker Hamburg
Leitung Daniel Kirchmann, Solist Felix Nickel
Leonard Bernstein: Ouvertüre zu »Candide«,
Edward Elgar: Konzert für Violoncello und Orchester e-Moll
Jean Sibelius: Sinfonie Nr. 2 D-Dur
Erstes Konzert unter neuer Leitung – seit September 2023 dirigiert Daniel Kirchmann in der Nachfolge von Bruno Merse die Jungen Symphoniker Hamburg. Nun präsentieren die begeisterten Musiker:innen die Ergebnisse der neuen Zusammenarbeit.
Schwungvoll geht’s im Konzert los mit Leonard Bernsteins »Candide«-Ouvertüre – einem spaßigen Ritt durch die Stile und Genres der Musikgeschichte, analog zum turbulenten Lebenswandel des unverbesserlich optimistischen Titelhelden der Musical-Oper. Anschließend entführt Edward Elgar mit seinem Cellokonzert in die hügelige Landschaft rund um sein Landhaus bei Sussex: »Ich habe noch niemals etwas so wundervolles gesehen wie die Sonne, die über unseren Blicken in den goldenen Nebel aufsteigt«, notierte der Komponist im November 1918. Die privaten Umstände gegen Ende des Ersten Weltkrieges waren dagegen alles andere als sonnig. Und so beeindruckt neben der melodischen Erfindung vor allem die emotionale Ambivalenz und Tiefe der letzten großen Komposition des britischen Nationalkomponisten.Auch Elgars finnischer Zeitgenosse Jean Sibelius ließ sich gern von der Natur inspirieren – ob nun von derjenigen in Italien (wo er die Arbeit an seiner Zweiten Sinfonie begann), in Finnland oder auch ganz ortsunabhängig: Wie ein Fluss aus kleinen Bächen müsse eine Sinfonie entstehen, beschrieb Sibelius die innovative Art seines »organischen« Komponierens. Ein simples Dreitonmotiv ist also die »Quelle« der Zweiten Sinfonie, die sich bis zum triumphalen Finale zu einem breiten Strom entwickelt. – Klänge, in denen man baden kann! Und nicht zufällig ist der Meilenstein der nordischen Orchestermusik bis heute eine der populärsten Sinfonien überhaupt.
Daniel Kirchmann ist seit Sommer 2023 der künstlerischer Leiter der Jungen Symphoniker Hamburg e.V. Er studierte zunächst in Köln Kirchenmusik (A-Examen) und in Würzburg Orgel (Konzertexamen), bevor er Dirigieren in der Kapellmeisterklasse von Michael Luig an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln studierte. Von 2009 bis 2013 war Daniel Kirchmann als Assistent der Chefdirigentin an der Kammeroper Köln und den Kölner Symphonikern angestellt und gab dort mit Don Giovanni von W. A. Mozart sein Opern-Debüt bei den Klassik-Festspielen Monschau. Daniel Kirchmann war von 2013 bis 2019 leitender Kirchenmusiker in Bonn-Bad Godesberg. Hier baute er mehrere Chöre und Ensembles auf, deren Repertoire vom gregorianischen Choral über die großen Oratorien bis hin zu zeitgenössischer Musik reicht. Zudem hatte er in der Vergangenheit auch die Positionen als Musikalischer Leiter am Bonner Theaterpalast, als Künstlerischer Leiter des Figuralchores Bonn sowie Dirigent der Kölner Orchestergesellschaft inne. Seit 2018 lehrt er als Dozent für das Fach Orchesterleitung an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Von 2019 bis 2022 war Daniel Kirchmann Chordirektor und Kapellmeister am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin sowie künstlerischer Leiter der Schweriner Singakademie e.V., seit September 2021 leitet er die Camerata vokale Berlin und seit Sommer 2022 ist er Universitätsmusikdirektor der Stadt Kiel.
Felix Nickel wurde 1976 in Hamburg geboren. Seine cellistische Ausbildung erhielt er u. a. bei Bernhard Gmelin (Musikhochschule Hamburg), Hans- Christian Schweiker (Musikhochschule Aachen) und Paul Katz (New England Conservatory, Boston). Meisterkurse führten ihn zu Begegnungen mit Künstlern wie z. B. Janos Starker, Itzhak Perlman, György Kurtag, Donald Weilerstein und Mitgliedern des Alban Berg- und Cleveland-Quartetts.
Von 2000 bis 2008 war Felix Nickel Cellist des Kuss Quartetts, mit dem er 2002 den Preis des Deutschen Musikwettbewerbs sowie den ersten Preis des internationalen Borciani-Wettbewerb zuerkannt bekam. Das Quartett bestreitet eine intensive Konzerttätigkeit, außer in Europa auch in den USA, Japan und Australien. Es ist regelmäßiger Gast in bedeutenden Sälen wie der Philharmonie Köln, Concertgebouw Amsterdam, Wigmore Hall London sowie auf den großen Festivals, z. B. in Salzburg, Edinburgh und Schwarzenberg (Schubertiade). Neben zahlreichen Rundfunkproduktionen hat das Quartett CD- Aufnahmen für Ars Musici, Oehms Classics und Sony Classical realisiert.
Zusammen mit der Pianistin Maria Ollikainen war Felix Nickel von 2005- 2014 künstlerischer Leiter der „Kammermusiktage Plön“.
Seit Janaur 2009 ist Felix Nickel Solocellist im Orchester der Komischen Oper Berlin. Aushilfstätigkeit in dieser Funktion führten ihn zu Orchesterrtn wie dem Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam, den Münchner Philharmonikern sowie dem Rundfunksinfonieorchester Berlin. Er ist Mitglied im Konzerthaus-Quartett.